Puppenständer selber bauen
Anleitung zum Bau eines Puppenständers
Meine Frau ist gerade dabei eine Amigurumi Puppe zu häkeln und kurz vor den Fotos fragt sie mich ob ich ihr einen Puppenständer bauen könne.
“Puppenständer ja klar, .. wie sieht so etwas denn aus?”
Also ran an den Rechner und erst mal geschaut wie so etwas zu bauen ist. Fehlanzeige keine Anleitung im Netz zu “Puppenständer selber bauen” . Dann also selber erstellen ;-(.
Na dann … Problemstellung: “Die Puppe soll stehend wie auch sitzend fotografiert werden, was sie alleine leider nicht kann.”
Die Puppe ist vom Kopf bis zum Nacken ca. 33 cm hoch und ist im Nacken ca. 7 – 8 cm breit. Die Sitzhöhe bis zum Nacken ist ca. 18 cm. Also muss die ganze Konstruktion um ca. 15 cm ausziehbar sein.
Ok, ich habe schon so einiges gebaut, also mal schauen was so im Werkkeller rum liegt:
- 11 mm ∅ Alurohr (juhu mit Gewinde und Schraube von einem alten CD Regal)
- 4 mm ∅ Alustange
- Restholz (Leimholz)
- Werkzeug (Schraubstock, Zange, Gummihammer, Zollstock, Bleistift und starke Finger zum Alustange biegen)
Probeweise habe ich dann ein Reststück der Alustange gebogen um zu schauen ob es in das Alurohr passt. Also wenn das Rohr rund bleibt auf jeden Fall nicht. Ein paar mal mit dem Hammer kräftig aber kontrolliert auf das Rohr gehauen und siehe da, so geht’s. Oval ist das neue Rund.
Jetzt lässt sich das gebogene Stück Alustange frei im Rohr hoch und runter bewegen.
Also los geht’s mit dem Bau des Puppenständers:
Da ich glücklicherweise ein Alurohr mit Gewinde und Schraube habe, bleibt mir die Arbeit das schneiden eines Innengewindes erspart. Wenn man ein Gewindeschneidset hat ist dies zwar kein großes Problem aber gesparte Arbeit ist gesparte Zeit. Also weiter das Alurohr auf eine Länge von 18 cm abgesägt für die Schraube ein passendes Loch in ein gewünschtes Sockelbrett gebohrt (auf der anderen Seite in Größe des Schraubenkopfes ein Stück gesenkt damit das Brett unten Plan wird). Erste Passprobe. (Unterlegscheibe zwischen Rohr und Brett nicht vergessen, sonst schneidet sich das Rohr in das Brett). Das hält!
Super also wieder demontieren und das Rohr so weit wie möglich mit dem Gummihammer oval hämmern, damit die Alustange nachher soweit wie möglich in das Rohr gesteckt werden kann.
Jetzt habe ich die Alustange auf eine Länge von 50 cm gekürzt ( 5 – 10 cm länger wäre besser gewesen ;-( , hat zum Glück aber gereicht). und genauer wie ich … in der Mitte falten (damit die Stange auch genau parallel läuft habe ich den Schraubstock zu Hilfe genommen). Jetzt kann auch sofort getestet werden ob und wie weit die Alustange in das Rohr passt (notfalls noch mal mit dem Gummihammer ovaler hämmern).
Wenn das passt kann man jetzt die Enden rechtwinklig auf der tiefsten Position (sitzende Puppe) biegen. So und jetzt kommt was schwer zu erklären ist und zudem auch noch ordentlich Fingerkraft benötigt:
Von der Puppe hat der Kopf einen Durchmesser von ca. 8 cm. Um den Hals zu entlasten habe ich vor die Alustangenenden so zu biegen, das ein Halbkreis entsteht in dem man den Kopf leicht im Nacken auflegen kann. Ich habe für das grobe vor biegen ein Glas mit einem passenden Durchmesser gefunden und biege die Enden erst mal grob über das Glas. Die Feinarbeit erfolgt dann mit den Fingern bzw. mit zur Hilfenahme einer Zange.
Ist man mit dem Ergebnis zufrieden sollte man auf jeden Fall die Alustange spätestens jetzt an den Enden entgraten und dann bei ca. 1 – 1,5 cm umknicken damit keine scharfen Kanten die Puppe verletzen kann.
Unter Ausschluss meiner Frau, dann der erste heimliche Versuch. Damit die Alustange im Rohr auf eine Höhe fixiert werden kann habe ich einfach ein Stück Kabelisolierung zwischen die Stangen gepresst (kann aber auch Papier, Pappe oder was auch immer sein, Hauptsache die Stangen können nicht wieder in das Rohr rutschen). Passt alles und die Puppe kann dank der Konstruktion frei stehen sind jetzt sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Für die ganze Aktion habe ich dank Vorrat im Werkraum etwa 1 bis 1 ½ Stunden gebraucht. Mit etwas mehr Sorgfalt und Mühe wäre aber realistisch eher eine 2 bis dreistündige Arbeitszeit. Ich war leider mal wieder vom “Geht nicht gibt’s nicht” Pionier trieb geleitet.
Die Grundplatte habe ich auf eine Größe von ca. 10 x 10 cm verkleinert. Je nach belieben kann jetzt die Platte gestrichen, gebeizt, lackiert oder wie auch immer behandelt werden. Auch die Alustange muss nicht im schlichten grau sein. Zur Optimierung könnte man auch ein Gewinde in die Alustange schneiden und die Ausziehfunktion mit einer Flügelschraube fixieren.
Für mich ist das Kapitel Puppenständer hier aber erst mal erledigt. Jetzt kann meine Frau euch ihr neues Amigurumi Werk in voller Schönheit präsentieren und ich kann sagen ich war dabei. Jetzt gibt es auch ein Suchergebnis für “Puppenständer selber bauen “. 🙂
Die Anleitung für die Amigurumi Figur “Sally die süße Puppe” könnt ihr hier finden mit Angabe der Shops wo ihr die PDF Anleitung erwerben könnt.
Wenn ich alles einigermaßen vernünftig erklärt habe, wünsche ich euch viel Spaß beim nach basteln.
Schöne Grüße, euer Peter
Super erklärt, gerne mehr davon